Kabel Deutschland

Ich stehe ein bisschen auf Kriegsfuß mit Kabel Deutschland und möchte nun erklären, warum das so ist. Meine Eltern sind (zwangsläufig) seit Jahren Kunde bei Kabel Deutschland. Als ich noch bei ihnen wohnte, war das Internet dort eine Qual. Nie erreichte man auch nur annähernd die versprochenen 32 Mbit/s geschweige denn eine stabile und unterbrechungsfreie Verbindung. Der Upload war grottig, wie das bei Kabel üblich ist, und die Verbindung hatte zu 90% der Zeit mindestens 5% Package Loss. Doch das ist nicht alles: Dank des veralteten Kabelmodems brach die Verbindung mehrmals am Tag ab. Ein neues wollte Kabel Deutschland nur gegen einen monatlichen Aufpreis von 2 Euro verschicken. Vor kurzem kam dann eine Störung in der Leitung hinzu, durch die dauerhaft nur maximal 3 Mbit/s zur Verfügung standen - nachts sogar noch weniger. Erst ein Anruf bei der Kabel Deutschland-Hotline sorgte dafür, dass der Monat zurückerstattet wurde. Eine Benachrichtigung über das Bestehen der 4-Wöchigen Störung gab es nicht.

Als Referenz hatte ich - nachdem ich bei meinen Eltern ausgezogen bin - zwei Jahre lang VDSL bei der Telekom. 50 Mbit/s und das durchgehend. Keine regelmäßigen Störungen, 0% Package Loss und permanent flogen die Datenpakete mit 51 Mbit/s durch die Leitung. Zugegeben, bis der Anschluss stand, verging fast ein Monat, doch danach war die Leistung wie versprochen. Der Kundensupport stand relativ schnell auf der Matte, als es doch mal eine Störung gab und löste das Problem sofort.

Und dann ist da wieder Kabel Deutschland. Ich bin nun umgezogen und mit mir auch der Internetprovider. Leider bietet die Telekom nur 16 Mbit/s an meiner neuen Wohnung, weswegen ich lange überlegt habe, ob mir das langt oder ob ich doch zu Kabel Deutschland muss, welche 100 Mbit/s zur Verfügung stellen. Ich entschied mich natürlich für die umwerfenden 100 Mbit/s und schloss den Vertrag mit Kabel Deutschland ab. Natürlich mit dem FritzBox-Router-Modem gegen einen Aufpreis, da ich das Spektakel meiner Eltern nicht unbedingt revue passieren lassen wollte. Die Box wurde dann auch zum vereinbarten Termin geliefert. Vorkonfiguriert. Anstecken, warten, lossurfen. Ich war beeindruckt. Doch der Schein trügt.

Nach etwa einer Woche bekam ich eine Mail, dass ich meinen Anschluss doch in Betrieb nehmen solle, da er sonst gekündigt wird. Ich solle mich nach Abschluss der Konfiguration doch im Kundenportal registrieren. Ja, das kam per Mail. Ich habe mich also registriert und erst einmal 4 Haken deaktiviert um Spam, Newsletter und ein extra Sicherheitspaket für 5 Euro/Monat nicht zu bekommen. Heute kam dann wieder eine Mail: “Sie haben kürzlich eine Bestellung bei uns getätigt. Nachdem einige Zeit ohne Nutzung verstrichen ist, haben wir Ihr Produkt für Sie aktiviert.” Alles klar. Gleichzeitig mit der Mail kam dann auch das SEPA-Lastschriftmandat, welches ich unterschrieben zurück an Kabel Deutschland schicken soll. Vorfrankiert? Keine Chance. (Zum Vergleich: Die Stadtwerke haben einen vorbedruckten, vorfrankierten Umschlag beigelegt.)

Und wie ist die Qualität des Internets? Nun, in den letzten zwei Wochen hatte ich bereits zwei Ausfälle für je etwa eine halbe Stunde. Zudem nimmt Kabel Deutschland das mit den 100 Mbit/s auch nicht zu ernst. Die vollen 100 Mbit/s hatte ich noch nie. Im Normalfall schwankt die Geschwindigkeit zwischen 30 Mbit/s und 90 Mbit/s. Je nach Wetter (das stimmt lustigerweise sogar. Schlechtes Wetter => Mehr bleiben daheim => Mehr Leute im Internet => Weniger Geschwindigkeit für Karim). Manchmal habe ich die versprochenen 5% Package Loss, meistens jedoch glücklicherweise < 1%. Auch der Ping schwankt manchmal zwischen 40 ms und 1 s. Stabiles und stetiges Internet stelle ich mir anders vor. Im Großen und Ganzen erinnert mich die Leistung und die Qualität von Kabel Deutschland an Vodafone, welche Kabel Deutschland kürzlich gekauft haben. Da haben sich also zwei gefunden.