Apple und die Apps

Ich hab gerade meinen iMac wegen ein paar Updates neugestartet (btw ein klarer Nachteil gegenüber Linux) und da ist mir beim starten wieder etwas aufgefallen, das ich auch schon am iPad beobachtet habe.

Wenn der PC startet, öffnen sich in der Grundeinstellung ja wieder alle Programme, die vorher auch offen waren. Und das geht unfassbar schnell. Das geht sogar so schnell, dass alle Programme, die vorher schon offen waren direkt nach der Anmeldung gestartet sind. Sie bauen sich nicht erst auf, sie sind fertig geladen da. Wie kann das sein?

Verglichen zu Windows oder Linux ist das phänomenal. Bei der Konkurrenz öffnen sich die Anwendungen nämlich erst nach und nach und brauchen dann noch eine Weile, bis sie betriebsbereit sind. Hier kommt der Trick ins Spiel, den ich unter iOS und MacOS X gerade bewundert habe: Beim Systemstart lädt das System nicht wirklich das Programm, sondern es pflanzt einfach pixelgenau an die Stelle, an der das Programm vorher war einen Screenshot, den er beim herunterfahren gemacht hat. Sieht erstmal aus, als wäre die Anwendung fertig geladen und macht einen super Eindruck! Nach und nach bauen sich dann im Hintergrund die Programme auf und ersetzen dann den Screenshot durch die funktionierende Instanz.

Geniale Idee eigentlich. Blöd nur, dass die wenigsten Anwendungen nach einem Neustart nicht mehr genau so aussehen wie vorher. Daher merkt man recht bald, was eigentlich Sache ist. Bei iOS lässt sich das ganz gut retuschieren, da die Apps klein sind und verhältnismäßig schnell laden. Trotzdem macht es auch am Desktop den Eindruck, dass Apple fast as hell bootet. Das sollte Windows mal übernehmen.

Und wo wir schon beim Thema Windows übernehmen sind.. das hat Windows endlich mal übernommen: Wenn bei Apple-Produkten ein Programm oder eine App abschmiert, kommt kein “DIESES PROGRAMM REAGIERT NICHT MEHR!!1!”, sondern die Anwendung wird einfach still und heimlich abgeschossen. So realisiert man die hälfte der Abstürze schon gar nicht und fragt sich nur irgendwann, warum die Dropbox nicht mehr synct. Und wenn man es merkt, denkt man sich kurz “ups. neu öffnen.” und nicht (wie das bei Windows und Android der Fall ist) “ERMAHGERD SCHON WIEDER EIN ABSTURZ!”

Diese kleinen Dinge, die eigentlich gar nicht wirklich auffallen aber trotzdem vorhanden sind, finde ich immer wieder faszinierend. Das zeigt, dass sich die Entwickler dabei wirklich was gedacht haben. Auch wenn ich Apple nicht wirklich mag (die Firma, nicht die Produkte), haben sie einfach die besseren Entwickler (gehabt, weil die meisten zu Google wandern).

…ah, apropos.. was mich an Android stört ist der Bootvorgang. Bei Android läuft der so ab: 10 Sekunden Carrier-Logo bzw Firmenlogo, 10 Sekunden ein animierter Androide (oder was auch immer die Firmen da reingemoddet haben), was erst ruckelig abläuft und nach einmaligem Laden in den Cache viel zu schnell und anschließend das selbe nochmal. Nur wird nun der Bildschirm abgedunkelt. Das stört! Vergleichen wir es mal mit.. oh.. Apple! Ein Apfel. Immer. Bis das System gebootet ist. Das ist clean, einfach und schön.